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Camping Q&A Teil 1: Das ist unser VW California.

12/10/2018

Unser VW California hat uns schon auf so vielen tollen Reisen begleitet und uns unvergessliche Momente beschert, die wir ohne den braven Bulli niemals hätten erleben können. Alles einpacken und einfach drauflos fahren – mit dem VW Bus ist das so einfach möglich. Und auch jetzt in Griechenland haben wir jede einzelne Sekunde damit genossen.

Schon im Urlaub habe ich gemerkt, dass euch das Thema besonders interessiert. Ich habe wirklich ganz viele Nachrichten zu unserem Camping Bus bekommen. Deshalb habe ich euch aufgefordert, mir all eure Fragen zu schicken – heute gibts für euch das Ergebnis: Nämlich alles über unseren VW California, mit dem wir seit knapp 9 Jahren Europa unsicher machen. Übrigens musste ich den Beitrag in insgesamt drei Teile aufteilen, weil das sonst komplett den Rahmen gesprengt hätte. Teil 2 folgt übrigens schon nächste Woche!

Camping Tipps: VW California

Was ist das denn für ein Modell? Und warum habt ihr euch dafür entschieden?

Unser VW Bus ist ein VW California, der serienmäßig mit vier Sätzplätzen, vier Schlafplätzen, einem (elektrischen) Hubdach sowie einer Küche ausgestattet ist. Wir haben uns damals für dieses Modell entschieden, weil er uns auf gut Deutsch „dreingelaufen ist“. Davor hatten wir einen VW T5, bei dem wir nur ein Bett selbst hineingebaut haben – mit dem Bus sind wir allerdings nur auf Kurztrips gefahren, längere Reisen hätten wir damit nicht unternehmen wollen. Mein Mann ist Autohändler für junge Gebrauchtwagen und hat den VW California vor 9 Jahren reinbekommen – und sofort spontan gekauft. Ich kann mich noch so gut daran erinnern, als er mich damals komplett baff angerufen hat und gesagt hat „Ich hab gerade einen Bus gekauft“.

Habt ihr den Bus neu oder gebraucht gekauft?

Der Bus war gebraucht.

Welches Baujahr ist euer Bus?

Der VW Califonia ist Baujahr 2005.

Habt ihr den Bus schon so umgebaut gekauft? Oder selber umgebaut/umbauen lassen?

Der Bus ist serienmäßig schon so ausgestattet – wir haben nur die Regale unter den Sitzen rausgeschnitten, sodass wir unsere Surfbretter durchladen können sowie eine Dusche inklusive 30 Liter Kanister selbst eingebaut, der Rest kam schon so.

Wann habt ihr den Bulli gekauft und wie teuer war er damals? Der Bus ist unendlich teuer, oder?

Ein California wie unserer kostet aktuell neu in etwa 70.000 Euro, 2005 war der Neupreis bei Weitem günstiger (so um die 60.000 Euro). Als wir den Bus gebraucht gekauft haben, waren einige Servicearbeiten zu machen und somit konnte ihn mein Mann zu einem guten Preis erwerben. Er ist uns insgesamt auf 30.000 Euro gekommen. Da die Nachfrage nach dem California zur Zeit recht groß ist, muss man schon 35.000-40.000 Euro für einen schönen gebrauchten hinlegen.

Wieviel kostet es in etwa, so einen Bus so toll umzubauen?

Das kann man so nicht sagen – unser VW Bus ist serienmäßig schon so ausgestattet, aber natürlich kann man sich auch einen Transporter oder ein ähnliches Fahrzeug kaufen und den Ausbau selbst machen. Was das kostet (und vor allem wieviele Nerven das kostet), weiß ich leider nicht.

Würdet ihr euch wieder einen Camper kaufen oder eventuell ausleihen?

Wir würden uns den Camper jederzeit wieder kaufen, da wir ihn so viel nutzen. Wer sich nicht sicher ist, ob so ein Gefährt wirklich etwas für ihn ist, kann sich einen Bus ja mal für ein Wochenende oder länger ausborgen.

Wo ist er das restliche Jahr untergebracht?

Im Frühling/Sommer und Herbst ist er mein normales Auto, in den nass-kalten Monaten wird er in einer Garage eingewintert.

Wo schlaft ihr im Bus? Ist es gemütlich?

Im Bus können insgesamt vier Personen schlafen, was wir schon öfters nach Hochzeiten oder Festln ausgenutzt haben. Dazu wird unten die Sitzbank nach vorne geschoben und in eine Liegefläche verwandelt. Außerdem fahren wir unser Hubdach aus, wodurch sich im oberen Geschoß noch zwei Liegeplätze ergeben. Oben schläft man sooo unfassbar gemütlich – man hat eine richtig bequeme Matratze sowie einen Lattenrost. Also ich schlaf (oben) wirklich so richtig gut!

Wie habt ihr das Bett in den Bus bekommen?

Gar nicht – das war schon drinnen 😉

Wie schläft man da oben ohne runterzufallen?

Die Luke zum Auf- bzw. Absteigen ist so groß, dass man problemlos hin und her kommt, trotzdem hatte ich noch nie Angst, runterzufallen. Im Endeffekt liegen wir mit den Köpfen bei der Luke, da kann man eigentlich nicht wirklich runterfallen.

Bezüglich Schlafdach: Wie ist das, wenn das Wetter mal schlechter ist (Regen/Sturm)?

Wir haben schon öfters Situationen gehabt, in denen ein starker Wind gegangen ist bzw. es total geregnet hat. Regen ist kein Problem, da die Plane super wasserdicht ist – da kommt kein Wasser rein. Bei Wind muss man allerdings aufpassen – wenn nicht zu arg viel geht, stellen wir unseren Bus so hin, dass der Wind von hinten kommt. Wenn es allerdings richtig arg stürmt, fahren wir entweder woanders hin, wo wir windgeschützt sind – oder wir müssen unten schlafen und das Dach einfahren.

Wie kühlt ihr eure Lebensmittel?

Wir haben einen großen Kühlschrank, der mit Batterie betrieben wird. Übrigens hängen in unserem VW Bus ganze drei Autobatterien.

Würdet ihr wieder einen mit fester Küche kaufen?

Hier gehen unsere Meinungen total auseinander – Matthias würde einen ohne nehmen, ich definitiv mit! Ich könnte mir einen Bus ohne diese feste Küche absolut nicht vorstellen – ich brauche meinen Kühlschrank, meine zwei Herdplatten und vor allem mein Waschbecken. Ich wasche mir so oft die Hände bzw. wasche schnell mal irgendwas ab, das bekommt Matthias gar nicht mit. Der benutzt zum Beispiel viel öfters unsere Dusche, die man allerdings nur verwenden kann, wenn der Bus steht und man den Kofferraum offen hat.

Wie ist es mit Kochen drinnen? Geht der Geruch schnell wieder raus?

Kochen ist überhaupt kein Problem – im Normalfall haben wir sowieso immer die Schiebetüre offen, da zieht alles ganz schnell raus. Bei Schlechtwetter oder wenn es Gelsen/Mücken gibt und die Türe somit geschlossen ist, öffnen wir einfach unsere drei Fenster und schwupps ist der Geruch draußen.

Gibts ein Klo? Wie macht ihr das mit Toiletten? Am Campingplatz klar, aber beim Wildcampen…?

Nein, Klo gibt’s keines 😀 Das ist das einzige, das für mich anfangs ein kleines Problem war, allerdings habe ich mich mit den Jahren schon komplett dran gewöhnt. Fürs kleine Geschäft gehen wir schnell hinter einen Busch (bzw. ich brauche mittlerweile nicht mal mehr einen Busch haha), fürs große Geschäft graben wir mit einer Campingschaufel im Wald oder Busch ein kleines Loch und machens danach wieder zu. Das Klopapier nehmen wir aber immer wieder mit, das kommt natürlich in den Müll. Für uns gilt nämlich: Alles wird  so hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben… ganz nach dem Motto „Leave only footprints in the sand“.

Wie geht ihr duschen?

In Griechenland und Australien gibt’s so ziemlich an jedem Strand öffentliche Duschen, die wir einfach benutzen. Ansonsten haben wir uns unsere eigene Dusche eingebaut – das ist ein 30 Liter Kanister mit einem Schlauch plus einem Duschkopf. Wir müssen nur den Kofferraum öffnen – und schon kanns losgehen.

Auf längeren Urlauben: Ist es mit der Zeit nicht etwas eng bzw. chaotisch mit den Sachen?

Eng eigentlich gar nicht und auch das Chaos hält sich in Grenzen. Allerdings muss man schon diszipliniert sein und immer alles gleich wegräumen, wenn man es nicht mehr benötigt, nur so bleibts lange ordentlich im Bus. Wir haben mittlerweile ein super Packsystem (das ich euch bald vorstelle), da hat jedes Ding seinen Platz.

Fühlt ihr euch gar nicht beengt, wenn ihr mehrere Tage in diesem Bus lebt?

Die ersten 2-3 Tage sind für mich immer ein bisschen komisch, weil ichs nicht gewohnt bin, meinen Mann 24 Stunden am Stück um mich herum zu haben. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ists absolut perfekt und wir gehen uns nicht auf die Nerven. Man muss dazu sagen, dass wir im Campingurlaub bis aufs Schlafen eigentlich die ganze Zeit im Freien sind und somit richtig viel Freiraum haben. Ein bisschen schwierig wirds, wenn das Wetter so mies ist, dass man die ganze Zeit nur drinnen sein könnte – aber in solchen Fällen packen wir einfach alles ein und fahren an einen anderen – schöneren – Ort. Ganz easy-cheesy.

Natürlich zeige ich euch auch noch, wie genau wir unseren VW California eingeräumt haben bzw. wie wir ihn „umgebaut“ haben. Doch davor folgt schon nächste Woche noch Camping Q&A Teil 2, wo ich euch alle unsere Tipps zum Wild campieren bzw. campen generell verrate. Solltet ihr noch weitere Fragen haben, könnt ihr euch natürlich gerne melden – ich freu mich über euer Feedback!

11 Comments

  • Reply Dr. Annette Pitzer 13/10/2018 at 13:16

    Wie witzig, das kenne ich von früher. Unser Nachbar hatte so einen Aufbau auf dem VW-Bus. Dachte gar nicht, dass es so was noch/wieder gibt.
    Alles Liebe
    Annette

  • Reply Marion 13/10/2018 at 13:39

    Einem echten Campfan kann es ja nicht eng genug sein ;-). Eine Alternative zum sperrigen, unflexiblen Wohnmobil scheint es auf alle Fälle zu sein.

  • Reply Miri 13/10/2018 at 15:27

    Schon lange ist es mein Traum, einen eigenen Camper wie ihr ihn habt zu besitzen! Letztes Jahr war es fast soweit, es ist dann aber an den Finanzen und der Zeit gescheitert. Aber ich träume weiter und wer weiß, vielleicht habe ich irgendwann mein eigenes mobiles Minizuhause 🙂

    Ein Lächeln,
    Miri von thesoulfoodtraveller.com

  • Reply L♥ebe was ist 13/10/2018 at 16:05

    das ist ja einfach genial liebe Katii! ich muss zuegebn, dass ich nicht unbedingt der Camping-Fan bin, aber mit so einem coolen VW-Van würde mir das sicher auch Spaß machen so unabhängig unterwegs zu sein 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  • Reply Julia 14/10/2018 at 08:23

    Liebe Katii, ich muss ja zugeben, dass ich ziemlich neidisch bin auf dich und den Bus. Das ist nämlich mein absoluter Traum. Als alter Pfadfinder ist man so Campingurlaube ja gewöhnt und dementsprechend würd ich gern mal 1 oder 2 Monate Auszeit nehmen und mit so einem Bus auf Reisen gehen. Achja, ich geh dann mal sparen. 🙂

    Alles Liebe,
    Julia
    https://www.missfinnland.at

  • Reply Saskia 14/10/2018 at 09:09

    Wow was für ein ein Abenteuer. Ich habe noch nie einen echten Roadtrip gemacht und nach diesem Beitrag hätte ich definitiv Lust. Danke für all deine Tipps was den Van angeht 🙂
    Hab einen schönen Sonntag,
    Liebe Grüße,
    Saskia

  • Reply Ina 14/10/2018 at 10:23

    Schöner Beitrag! Das wäre auch was für uns, allerdings vertragen die Kinder,vorallem die Kleinste Autofahren so gar nicht, daher ist es im Moment leider nichts für uns,aber vielleicht ändert sich das mal wieder, so lange bleiben wir beim Zug.

    LG aus Norwegen
    Ina

  • Reply Busymamawio 14/10/2018 at 13:55

    Der Beitrag wurde meinem Mann gefallen, er möchte unbedingt einen t6 Bus haben ☺️ natürlich nicht zum campen aber er meint zwei Kind seien da schon Grund genug 🙈
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  • Reply Camping Q&A Teil 2: Das sind unsere Tipps rund ums Wild campieren. 19/10/2018 at 09:32

    […] ich euch letzte Woche beim Camping Q&A Teil 1 unseren VW California Bus vorgestellt habe, folgt heute auch gleich Teil 2. Dieses Mal verrate ich […]

  • Reply Katja 27/08/2019 at 13:34

    Super-Beitrag!! …vor allem weil wir gerade einen Campervan für 3,5 Wochen Neuseeland gebucht haben. Das ist unser 1. Mal 😉😂 u wir sind für jeden Tipp dankbar. LG Katja

  • Reply Life Update - Juni 2020: Corona, Roadtrips, Kinderwunsch. 18/06/2020 at 13:18

    […] eine der besten Entscheidungen unseres Lebens! Zwar haben wir kurz unserem wirklich tollen VW Bus nachgetrauert, mit dem wir ja doch fast 10 Jahre lang die schönsten Abenteuer erlebt haben – […]

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